Zu unserem Kirchspiel Leuna gehören sechs Kirchen.
Jeden Sonntag um 10.30 Uhr findet ein Gottesdienst in der Friedenskirche, Kirchplatz 1, statt. Besondere Gottesdienste und Feiertage werden auch in den anderen Kirchen gefeiert.
Zwei Kirchruinen ohne Dach (Nikolaikirche, Annenkirche) werden zu einzelnen Anlässen noch für Gottesdienste genutzt.
Friedenskirche
Leuna
Die Friedenskirche ist die größte Kirche im Kirchspiel. In der Regel findet jeden Sonntag um 10.30 Uhr dort unser Gottesdienst statt.
Am 22.12.1929 war Grundsteinlegung. 1929 und 1930 wurde die Friedenskirche dann in der typisch schlichten Bauweise dieser Zeit erbaut. Durch die aufstrebende Industrie am Standort Leuna und den Zuzug vieler Menschen wurde ein geräumiger Kirchenbau nötig und das Ammoniakwerk stellte die nötigen Mittel zur Verfügung.
Vorrangige Bauelemente sind hier vor allem Kubus und Quader aus Kalkstein. Auffälligster Blickpunkt von außen ist die 3,60 m hohe Figur des Guten Hirten über dem Portal am 35,60 m hohen Uhr- und Glockenturm. Die Figur ist in einem renovierungsbedürftigen Zustand.
Tritt man in die Kirche ein, erblickt man im Altarraum ein Mosaikbild, das sich über die gesamte Höhe der Kirche erstreckt. Es wurde vom Stuttgarter Maler Emil Glückner geschaffen. Hier erleben wir Tod und Auferstehung, Krieg und Frieden. Mittelpunkt des Mosaiks ist der Spruch: „FRIEDE SEI MIT EUCH“.
Rechts neben dem Altarraum steht seit 1998 ein restaurierter, mittelalterlicher Schnitzaltar, der 1480 gestiftet wurde. Seinen ursprünglichen Platz hatte er in der Annenkirche in Göhlitzsch.
Angeschlossen an die Friedenskirche sind das Pfarrhaus und das Gemeindehaus. Letzteres bietet durch seine sanierten Räume Platz für vielfältige Aktivitäten der Gemeinde und des Kirchenkreises.
Gnadenkirche
Ockendorf
In den Jahren 1710 bis 1714 wurde durch den Baumeister Christian Trothe unter Verwendung alter Bauteile die Gnadenkirche errichtet.
Barocke Stilmerkmale prägen das Bild des Gotteshauses. So hat der im Kern ältere Westturm auf quadratischem Grundriss den für diese Zeit typischen achteckigen Oberbau mit doppelt geschweifter Haube und geschlossener Laterne.
Schiff und Altarraum bilden mit dem dreiseitigen Ostabschluss eine Einheit (Saalkirche) und werden von einem Tonnengewölbe überdeckt.
Die Hufeisenempore zeigt in 13 großen Feldern der Brüstung biblische Verse. Die zwei schmalen Felder beinhalten Inschriften über Bauzeit, Zerstörung und Wiederaufbau der Kirche.
Der prächtige Kanzelaltar stammt ebenfalls aus der Werkstatt von Christian Trothe. Die zwei seitlichen Durchgänge in der Altarwand zeigen südlich den Evangelisten Johannes und nördlich Moses als Versinnbildlichung von Sakrament und Predigt.
Wenige Tage vor der Zerstörung der Kirche im 2. Weltkrieg konnte dieser prächtige Altar von engagierten Gemeindegliedern ausgelagert und damit gerettet werden.
Auf dem Kirchturm befinden sich drei Glocken.
Der Kirchhof wird vor allem nördlich der Kirche als Friedhof genutzt.
Die Kirche und der Friedhof sind städtisch verwaltet und werden von der Gemeinde lediglich genutzt.
Kröllwitzer
Kirche
Um das Jahr 1500 wurde der Grundstein für die Kröllwitzer Kirche gelegt.
Sie ist ein beachtlicher spätgotischer Bau, der fast schon städtischen Charakter hat.
Die Kirche besteht aus weitem Chor und einer nordseitig angefügten Sakristei. Das westlich anschließende kurze Schiff ist von gleicher Breite und mündet im Süden in ein Renaissanceportal. Die spitzbogigen Fenster sind aus der Zeit um 1500. Die Empore ist stellenweise reich geschnitzt und stammt wohl aus dem 16.Jahrhundert. In den Brüstungsfeldern kann man Gemälde mit christlichen Allegorien sehen, die aus dem Jahr 1698 stammen.
Der stattliche Kanzelaltar aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert zeigt Gemälde der Kreuzigung Jesu sowie Abbildungen des Moses und des Johannes. An der Westseite des Chores ist die spätgotische Sakramentnische zu beachten.
Der Friedhof um die Kirche wird heute noch genutzt.
Daspiger
Kirche
Um 1300 wurde die Daspiger Kirche aus Bruchsteinen errichtet. Die Kirche ist das älteste Zeitzeugnis in der Ortschaft Daspig. Entsprechend ihres Charakters als Wenden- und Wehrkirche ist sie außerhalb des Dorfkerns errichtet.
Die Kirche selbst, die Kellergewölbe und der heute noch aktive Brunnen sind aus dem gleichen Material und tragen die gleiche Handschrift. Die Kirche wurde in mehreren Epochen erbaut bzw. erweitert. So kann man romanische, frühgotische und spätgotische Elemente erkennen. Ein steinernes Sühnekreuz auf dem Westgiebel ist von außen gut sichtbar. Im Turmerdgeschoss befindet sich der Altarraum, dessen bemalte flache Balkendecke eine originelle architektonische Kostbarkeit darstellt. Die Empore von 1678 und der hölzerne Kanzelaltar von ca. 1730 weisen Merkmale der barocken Stilepoche auf.
Der Kirche ist ein Friedhof angeschlossen.
Annenkirche
Göhlitzsch
Am Standort der Göhlitzscher Kirche St. Annen wurde schon 1261 eine Kapelle errichtet. An ihrer Stelle wurde 1492 eine neue Kirche im gotischen Stil erbaut.
Das Portal in seiner heute noch erkennbaren Form stammt aus dem 16. Jahrhundert. Anfang des 18. Jahrhunderts bekam sie eine Orgel und 1798 wurde sie grundlegend saniert.
Auch St. Annen wurde im II. Weltkrieg entscheidend getroffen, der Westturm war zerstört. Zwar wurde 1967 noch einmal das Dach umgebaut, aber die Kirche an sich war für die Gemeinde dauerhaft nicht mehr nutzbar. Um die Jahrtausendwende fand hier eine Sicherung des Gebäudes statt. In Zusammenarbeit mit unserer Jugend wurde die Kirche mit selbst gestalteten Bildern ausgestattet, die der Kirche einen ganz eigenen Charakter geben. Nun erklingen hier jährlich z.B. am Vorabend von Himmelfahrt Konzerte unter freiem Himmel.
Dank unseres fleißigen und kreativen Bautrupps konnte kürzlich ein neues Projekt verwirklicht werden! So erstrahlt nun aus witterungsbeständigem Material ein Abbild des originalen Flügelaltars aus dem 16. Jahrhundert in der St. Annen. Wer das restaurierte Original bestaunen möchte, findet dieses in der Friedenskirche in Leuna.
Nikolaikirche
Rössen
Die romanische Kirche St. Nikolai im alten Stadtteil Rössen wurde um 1303 als Kapelle erbaut.
Über vier Jahrhunderte war sie den Christen in der dörflichen Gegend Mittelpunkt der Gemeinde. Mit der Industrialisierung der Region Anfang des 20. Jahrhunderts wurde sie abwechselnd von den wachsenden evangelischen und katholischen Gemeinden genutzt bis ihre Kapazität nicht mehr ausreichte.
Die Kirche wurde im Krieg beschädigt, aber noch bis in die 1970iger Jahre zu verschiedenen Anlässen genutzt, bevor sie außer Dienst gestellt wurde. Im Jahr 2004 fand eine grundlegende Sicherung statt.
Seit 2010 arbeitet ein Team aus mittlerweile 9 Männern aus Leuna und Umgebung ehrenamtlich an der Kirche und bauen sie nach und nach wieder auf. Bilder und Einzelheiten dazu finden sie hier.